Bodo Wißen und Norbert Killewald: Lehrerlücke, Unterrichtsausfall, Klassengrößen - Rüttgers bricht seine Wahlversprechen

Veröffentlicht am 21.05.2009 in MdB und MdL
Bodo Wissen

"Ministerpräsident Jürgen Rüttgers hat den Schulen vor der Landtagswahl 2005 das Paradies auf Erden versprochen. Der Unterrichtsausfall sollte behoben und die Klassen kleiner werden. Sogar von einem Unterrichtsausfallgesetz war die Rede. Die Realität, von der uns Lehrer, Eltern und Schüler berichten, sieht hingegen anders aus. Deshalb wollten alle SPD-Landtagsabgeordneten in insgesamt 86 Kleinen Anfragen wissen, wie die Lehrerstellensituation ganz konkret vor Ort aussieht. Das Ergebnis der Auswertung ist ein Offenbarungseid einer verfehlten Bildungspolitik: In Nordrhein-Westfalen fehlen rund 4.000 Lehrkräfte an 2.500 Schulen.

Im Kreis Kleve sind insgesamt 92,5 Lehrerstellen nicht besetzt. Besonders betroffen sind davon die Grundschulen mit 30,87 fehlenden Lehrkräften und die Berufskollegs mit 19 fehlenden Lehrerinnen und Lehrern", kritisierten der SPD-Landratskandidat und Landtagsabgeordnete Bodo Wißen und sein Landtagskollege Norbert Killewald.

Die 4.000 fehlenden Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen erzeugten insgesamt einen Unterrichtsausfall von rund 4 Millionen Stunden. Darüber hinaus entstünden pro Schuljahr alleine durch die Erteilung von Kopfnoten 1 Million Stunden Unterrichtsausfall. Nicht eingerechnet seien dabei die Unterrichtsausfälle, die durch Krankheit verursacht würden. Das Schulministerium selbst gehe in seiner Unterrichtsausfallstatistik für 2008 allerdings davon aus, dass "rund die Hälfte des ersatzlosen Unterrichtsausfalls krankheitsbedingt war", also rund 1,25 Millionen Stunden. "Der Unterrichtsausfall in Nordrhein-Westfalen summiert sich dementsprechend insgesamt auf mehr als 5 Millionen Stunden. Allein der Unterrichtsausfall im Kreis Kleve beträgt 92.500 Stunden. Von den vollmundigen Versprechen vor der Landtagswahl sind ein Jahr vor dem Ende der Legislaturperiode nur gebrochene Versprechen geblieben", erklärten Wißen und Killewald.

Darüber hinaus säßen in rund 231 Schulklassen 30 und mehr Schülerinnen und Schüler. "Rund 7.263 Schülerinnen und Schüler müssen Tag für Tag an den Schulen mit 30 und mehr Mitschülerinnen und Mitschülern zusammen in einer Klasse lernen", so die beiden SPD-Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Kleve. Ausreichend Zeit für einzelne Schülerinnen und Schüler oder gar individuelle Förderung seien so nicht mehr möglich.

Besonders besorgniserregend sei die Lehrerlücke an den Berufskollegs im Kreis Kleve mit 19 fehlenden Lehrkräften. "Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise werden wir mit noch mehr Jugendlichen rechnen müssen, die keinen Ausbildungsplatz erhalten und sich für eine Ausbildung am Berufskolleg entscheiden. Deshalb müssen wir für den Lehrerberuf am Berufskolleg besonders werben. Wir bleiben dabei: Es war ein großer Fehler, den Mangelfacherlass, der die Verbeamtung von Lehrkräften in so genannten Mangelfächern bis zum 45. Lebensjahr vorsah, zu streichen. Die Folgen können wir jetzt beobachten: Die Lehrkräfte wandern in andere Bundesländer ab, die ihnen attraktivere Arbeitsbedingungen bieten", bemängelten die Abgeordneten der SPD-Landtagsfraktion Bodo Wißen und Norbert Killewald.

 
 

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