Weeze (RP) Der Weezer Haushalt wurde am Donnerstagabend von der SPD-Fraktion ebenso abgelehnt wie der Bau einer Veranstaltungsstätte für die Vereine. Die CDU-Fraktion hingegen glaubt, dass Investieren gut tut.
Weeze (RP) Der Weezer Haushalt wurde am Donnerstagabend von der SPD-Fraktion ebenso abgelehnt wie der Bau einer Veranstaltungsstätte für die Vereine. Die CDU-Fraktion hingegen glaubt, dass Investieren gut tut.
Die Gemeinde Weeze leistet sich ein Bürgerhaus. Das wurde gestern Abend im Rat gegen die Stimmen der SPD beschlossen. Für etwa 2,9 Millionen Euro soll der Neubau zu haben sein, Geld, das die Gemeinde deutlich tiefer in die Verschuldung treiben wird, wie die Opposition beanstandet. Überhaupt waren "Schulden" in der Ratssitzung das Schlagwort: Von derzeit viereinhalb auf Ende des Jahres zwölf Millionen Euro stiegen die Außenstände an, stellte der Fraktionsvorsitzende der SPD, Alfons van Ooyen, fest.
Dass der Bau teuer wird und den Haushalt in schwierigen Zeiten stark belastet, das bestreiten auch Mehrheitsfraktion und Verwaltungsspitze nicht. Aber die Bürger wollten nun einmal ein solches Zentrum für ihre Vereinsaktivitäten. Ein Geschenk im Wahljahr, meint die Opposition.
Nachbesserungen
Das Planungsbüro Parade hat nach einer Bürgerversammlung und Anmerkungen der Vereinsvertreter einige Nachbesserungen in das Konzept eingearbeitet. Bürgermeister Ulrich Francken zählte sie auf: Garderobe vergrößert, Schminkraum geschaffen, Stuhllager anders positioniert, einen zweiten Haupteingang für Saalbenutzer eingerichtet, Anschlüsse für Strom und Abwasser in den Boden eingelassen, damit mobile Zapfanlagen installiert werden können.
Die 5,50 Meter tiefe Bühne bekommt eine eigene Entlüftung. Die Nebenkosten abzuschätzen sei derzeit kaum möglich, gab Kämmerer Johannes Peters an, wer wisse schon, wie sich die Energiekosten entwickelten. Zudem komme es auf die Häufigkeit der Nutzung der Räumlichkeiten an. Der Verein, der das Haus ehrenamtlich betreiben soll, wird es möglichst viel vermieten wollen, um genügend Geld einzunehmen.
Geld verplanen in Wahlkampfzeiten – das ist ein sensibles Thema. So wurden die Haushaltsreden mit einiger Schärfe geführt und ließen die politischen Gegner Argumente de anderen Seite selten gelten. Guido Gleißner (CDU) betonte, wie stolz seine Fraktion auf das Erreichte der letzten Jahre sei (Hochhäuser abgerissen, Jugendheim geschaffen, Wohnquartiere angelegt, Konversion betrieben und das Kanalsystem erneuert), während die SPD viele dieser Entwicklungen auf ihre Initiativen zurückführte und die fortschreitende Verschuldung als unverantwortlich geißelte.
VON ANJA SETTNIK - zuletzt aktualisiert: 03.04.2009